Xenotransplantation

Moralische Probleme der Xenotransplantation

Xenotransplantation

Hat der Mensch aus ethischer Sicht das Recht, lebende Zellen, Geweben und Organe von Tieren für Transplantationen für eigene Zwecke zu gebrauchen?
Die Xenotransplantation hat sich Ende der 90er Jahre als Teilgebiet der Transplantationsmedizin in der Diskussion aus mehreren Gründen hervorgetan.
Einerseits werden durch ihre praktische Umsetzung starke Hoffnungen geweckt. Hoffnungen insofern, dass das augenscheinlich vorliegende Problem des Organmangels mit der Entwicklung und Ausreifung der Xenotransplantation gelöst werden könnte. Endlos lange Wartelisten für Patienten, die auf ein geeignetes Spenderorgan warten, würden der Vergangenheit angehören. Weiterhin würde die Zahl der Menschen, die ihr Leben durch die Tatsache lassen müssten, dass kein geeigneter Ersatz für ein funktionsuntüchtiges Organ vorliegt, erheblich gemindert.
Die Transplantation mittels Fremdem - wie "Xeno" aus dem Griechischen übersetzt werden kann - scheint, was die Lebensqualität angeht, auf den ersten Blick vielversprechend.
Andererseits wirft das Thema auch ethische Fragen und Problemstellungen auf, die nicht unterschätzt werden sollten.
Bedeutet Xenotransplantation wirklich sowohl technisch, als auch ethisch, eine adäquate Alternative zu den bereits existierenden Transplantationstypen?
Diese und andere Fragen sind vielschichtig und betreffen Mensch und Tier gleichermaßen.
Das Ziel dieser Hausarbeit soll darin bestehen, einen Überblick über das vorliegende Thema anhand von zwei ausgewählten Texten mit unterschiedlichen Positionen zu schaffen.
Die Verfassser der Texte sind Eve-Marie Engels und Johann S. Ach.
Diese Autoren mit ihren jeweiligen Aufsätzen eignen sich deshalb gut für eine Gegenüberstellung, da ihre Herangehensweise an die Problemfelder der Xenotransplantation ganz unterschiedlich ist. Beide setzen jeweils andere Schwerpunkte und verfolgen für ihren Argumentationsverlauf verschiedene Wege.
Engels setzt bei ihrer Untersuchung zu diesem Thema, was den ethischen Rahmen angeht, explizit eine Verantwortungsethik voraus. Die wesentliche Grundlage einer solchen ethischen Richtung bildet der respektable Umgang mit der Menschenwürde sowie andere ethische Prinzipien, die Mensch und Tier betreffen.
„Diese sind die Prinzipien der biomedizinischen Ethik, wozu der Respekt vor Autonomie und Selbstbestimmung, die Prinzipien der Nichtschädigung (primum non nocere), der Fürsorge oder des Wohltuns und der Gerechtigkeit oder Fairness gehören (Beauchamp und childress 1994) sowie die der Sozialethik“1. Im Zusammenhang mit der Verantwortungsethik bildet die Basis ihres Argumentationsverlaufs die Einschätzung und Beurteilung der vorliegenden Risikodimension im Fall der Xenotransplantation.
Demgegenüber führt Ach zunächst in seinem Aufsatz Gedankenexperimente aus der Literatur und dem eigenen Fundus mit Transplantationsbeispielen an, die er „AT-Beispiel“ und „XT-Beispiel“ nennt. Mit diesen Gedankenexperimenten wählt er einen Einstieg in das Thema, das darauf ausgerichtet sein soll, ein grundlegendes moralisches Prinzip zu erläutern und von ihm das Prinzip des moralischen Individualismus genannt wird.2
In seinem Argumentationsgang stellt Ach beide Transplantationsbeispiele gegenüber und verweist darauf, welche Intuitionen im einen Fall gerechtfertigt und im anderen Fall nicht tragbar sind. Seine Argumentation focussiert sich überwiegend auf den moralischen Status von Lebewesen und nennt mögliche Risikofaktoren nur beiläufig. Es erschien sinnvoll, einige im vierten Gliederungspunkt diskutierten möglichen Einwände gegen seine Überlegungen im Schlussteil aufzunehmen; deshalb bleibt dieser Abschnitt bei der Textzusammenfassung zunächst unberücksichtigt.
Nach dieser Einführung soll es zunächst darum gehen, dem Leser durch grundlegende Informationen einen einfachen Einstieg in den Themenkomplex der Transplantationsmedizin zu ermöglichen. Fakten, die im Kontext mit Transplantationszahlen und Organbedarf stehen, erscheinen neben aktuellen Gesetzestexten so relevant, dass es unerlässlich ist, sie in einem eigenen Gliederungspunkt kurz dazustellen.
Aus Gründen der Übersicht und der Erschließung des jeweiligen Argumentationsverlaufs der Aufsätze von Engels und Ach erscheint es sinnvoller, keine direkte Gegenüberstellung in einem Abschnitt vorzunehmen, sondern beide Texte mit jeweils relevanten Aspekten zunächst getrennt voneinander aufzuführen. Um Verwirrungen zu vermeiden sind kritische Anmerkungen und eigene Beurteilungen sowohl in längeren Fußnoten, als auch im Schlussteil dargestellt; anstatt direkt in den jeweiligen Textabschnitten wertend einzuwirken. Des Weiteren kommen in den Fußnoten an einigen Stellen Verweise auf Engels oder Ach vor, die den jeweiligen Aspekt ebenfalls in ihrem Aufsatz behandeln.
Im Schlussteil werden noch einmal die Punkte aufgenommen, die besonders brisant und problematisch erscheinen.

Im Verlauf der Hausarbeit wird deutlich, dass eine Fülle von Aspekten, die Problemstellungen in dieser Thematik eröffnen, kritisch beurteilt werden müssen. Es sind oft Problemkomplexe, die für den Interpreten die Pflicht nach sich zieht, nicht isoliert, sondern im Gesamtkomplex betrachtet und eingeschätzt zu werden. Es wird sich zeigen, dass aus ethischer Sicht nicht alles, was machbar ist, auch gleich erstrebenswert sein muss. Für weiterführende Informationen rund ums Thema Gesundheit ist auch die Seite www.wellnessium.de hilfreich.

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1Engels, Eve-Marie (2001), S. 37; [zukünftig: Engels].
2Ach, Johann S. (1999), S. 291 ff.; [zukünftig: Ach].
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